Legionellen sind der häufigste Grund für den Einsatz von Wasserfilter am Point-of-Use

20/05/2022
Legionellen sind der häufigste Grund für den Einsatz von Wasserfilter am Point-of-Use
H2O Qualität in Deutschland - Trink- und Brauchwassernutzung: Überschreitet Trinkwasser hierzulande an der Auslassstelle (Point-of-Use = POU) den gesetzlich festgeschriebenen Grenzwert an Legionellen, so ist der Einsatz eines entsprechenden Filters fast unausweichlich, wenn Menschenleben nicht gefährdet werden sollen.
Der häufigste Grund für den Einsatz von POU-Wasserfiltern ist nach wie vor der Befall einer Wasserleitung mit Legionellen. Hierzu gibt die Trinkwasserverordnung Aufschluss. Ist der gesetzlich festgeschriebene Legionellen-Grenzwerte von < 10.000 KbE/100 ml im Wasser überschritten, muss sofort gehandelt werden, zum Beispiel durch ein Duschverbot und der Einsatz von Filtergeräten. Legionellen gelangen nicht durch das Trinken von Wasser, sondern durch das Einatmen von Aerosolen und Wasserdampf, beispielsweise während des Putzens und Waschens sowie der Körperhygiene in den Körper und verursachen schwere Lungenentzündungen. In der EU erkranken jährlich bis zu 8.500 Menschen und bis zu 450 sterben an einem Legionellenbefall. Besondere Gefahrenquellen, die es zu vermeiden gilt, sind Totleitungen oder Stagnationswasser in wenig genutzten Leitungswasserrohren. Gleiches gilt für Probleme in der Warmwasseraufbereitung, da sich die schlauchförmigen Stäbchenbakterien insbesondere bei Temperaturen von 25 bis 50°C vermehren. Daher stellen Warmwasserleitungen sowie Duschköpfe ein besonderes Risiko dar. Die Gefahr ist besonders groß, wenn warmes Wasser, das längere Zeit stand, zerstäubt und eingeatmet wird. Dies geschieht besonders häufig bei Klimaanlagen, Whirlpools und Luftbefeuchter.

Mit der Anpassung der deutschen Trinkwasserverordnung im Jahre 2018 gelten daher strenge gesetzliche Regelungen, um die Gefahr durch Legionellen einzudämmen. Eine regelmäßige Überprüfung des Trink- und Nutzwassers ist seither nicht nur in öffentlichen Einrichtungen, wie in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten, Hotels und Fitnessstudios, sondern auch in Mehrfamilienhäusern Pflicht, sofern der Wassertank mehr als 400 Liter Trinkwasser fasst und an die Trinkwasserversorgung mindestens drei Wohneinheiten inklusive Duschmöglichkeit angeschlossen sind.

Der Grenzwert für Legionellen liegt bei 100 KbE (Kolonie-bildende Einheiten) je 100 ml Wasser. Wird der Wert von 100 KbE je 100 ml Trinkwasser überschritten, sollten die Anlageneinstellungen kontrolliert und notwendige Wartungsarbeiten vorgenommen werden. Ab einer Anzahl von mehr als 10.000 KbE/100 ml Legionellen im Wasser ist der sofortige Einsatz von temporär oder fest zu installierenden Legionellenfiltern, die am POU (z. B. Duschköpfen und Wasserhähnen) installiert werden, zu empfehlen. Sie arbeiten mit dem Prinzip der Ultrafiltration. Anders als einfache POU-Hauswasserfilter haben sie eine besonders enge Porenweite von nur 0,01 bis 0,05 µm. Dadurch können auch die mikrokleinen Legionellen aus dem Wasser entfernt werden. Die Legionellen-Filter müssen regelmäßig gereinigt werden, um funktionstüchtig zu bleiben.

Die Entscheidung, ob ein Legionellenfilter in befallenen Immobilien fest installiert werden muss wird jeweils von Fall zu Fall entschieden. Oft reichen auch Sanierungsmaßnahmen zu einer Verringerung der Legionellenkonzentration aus.

Ein Hersteller von Legionellenfiltern sollte neben einem guten Sortiment auch den Bedarf an POU-Filtern in anderen Bereichen prüfen und gezielt Anforderungen der Zielgruppen analysieren, um Filtersysteme entsprechend anzupassen und breiter vermarkten zu können.

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