Aufbruchsstimmung in Hannover
03/06/2022Schlegel und Partner Mitarbeiter aus den Abteilungen Maschinenbau und Automotive erfuhren auf der - im Hybridformat durchgeführten - Hannover Messe 2022 die Dynamik im Bereich CO2-neutrale Produktion und Wasserstoff.
Es fällt nicht ganz leicht im Angesicht der aktuellen Marktrisiken - durch zunehmende internationale Verwerfungen, andauerndem Kriegsgeschehen und Pandemiezustand sowie daraus erwachsenden Problemen bei Verfügbarkeiten und Preissteigerungen - von „Aufbruchsstimmung“ zu sprechen.Dennoch: Die diesjährige hybride Hannover Messe zeigt – trotz „nur“ 2.500 Ausstellern – schon bei der Schwerpunkthemen-Wahl, wohin der Weg gehen wird. Insbesondere das Thema CO2-neutrale Produktion & Energieversorgung ist allgegenwärtig. So meint Sia Tang: „‘Grün‘ ist mein allererster Eindruck von der Hannover Messe. Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen sind heiße Themen.“In Halle 13 – Heimat der Fachmesse Hydrogen & Fuel Cells Europe – konnte man spüren, wie stark das Interesse an der anstehenden Industrialisierung von grünem Wasserstoff als Energieträger und allen dazu erforderlichen Systemen und Komponenten ist. „Man hat bei dem Thema ein ähnliches Gefühl wie bei der Ramp-Up Phase der Traktionsbatterien vor knapp 10 Jahren als die Industrialisierung startete. Die Zulieferer bringen sich in Stellung, was sich zum Beispiel in einem Vortrags-Pitch zahlreicher Elektrolyseur-Hersteller ausdrückt“ meint Sebastian Lüttig.Natürlich sind auch hier noch enorme Entwicklungspotentiale auf Produkt- und Systemebene zu heben – wie beispielsweise bei der PEM Technologie. Zur Technologieentwicklung werden viele Aktivitäten durch staatlich geförderte Projekte finanziert. Auch Cluster werden mit staatlicher Unterstützung eingerichtet, um die unterschiedlichen Player eines Wasserstoff-Ökosystems zusammen zu bringen.Holger Richter sieht dabei den Aufbau der Infrastruktur zur ‚grünen‘ Erzeugung und zum Transport des Wasserstoffs als Kernaufgabe. „Im Bereich On-road Mobility werden wir Wasserstoff bzw. Brennstoffzellen im größeren Maße zunächst bei leistungsintensiven Anwendungen ohne erforderliche flächendeckende Infrastruktur sehen - also Langstreckengüterverkehr, Werkslogistik, urbaner Transport oder Kommunalfahrzeugen“, so der Automotive-Experte.„Auch außerhalb der Halle 13 wurde klar, dass das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ in allen Bereichen der Industrie und Produktionstechnik angekommen ist. Klassische Maschinenhersteller und Automatisierungsanbieter wollen mit Lösungen im Rahmen von Industrie 4.0 ihren Beitrag leisten“ so Ellen Zeder aus der Abteilung Maschinenbau. Ihre Kollegin Xinglin Wang beeindruckte diesbezüglich die „Realisierung digitaler Ökosysteme, welche eine intelligente Fertigung beispielsweise durch Einsatz von Cobots ermöglichen“ – und zeigt damit einen weiteren Aspekt des Begriffes Nachhaltigkeit in Richtung Mensch-Maschine-Interaktion auf. Am Ende bleibt der Eindruck: Trotz aller widrigen Umstände und Unsicherheiten herrscht Aufbruchsstimmung in der Industrie.© Schlegel und Partner GmbH 2022