Garantiert einwandfreies Wasser?

03.08.2022
Garantiert einwandfreies Wasser?
Trink- und Brauchwassernutzung und die Zweckmäßigkeit von Wasserfiltern am Point-of-Entry: Die Trinkwasserverordnung garantiert einwandfreies Wasser – jedoch nur bis zum Hausanschluss.
Nachdem Trinkwasser gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung ein Gebäude im einwandfreien Zustand erreicht hat, ist im Gebäude selber der Eigentümer für die Wasserqualität bis zur Wasserauslassstelle verantwortlich. Deshalb werden heutzutage in fast allen Neubauten in Deutschland mechanische Partikel-Hauseingangsfilter (Point of Entry POE) eingebaut. Inzwischen werden auch oft automatische Rückspülanlagen im Hauseingang installiert. POE-Wasserfilter befinden sich meist direkt hinter der Wasserzähleranlage. Die Wahl des Systems hängt von der Wasserqualität, der Rohrsysteme, durch die Wasser in das Gebäude gelangt, und von der späteren Nutzung ab. Ein POE-Filtersystem ist in erster Linie dazu gedacht, Schmutz, Rost, Lehm und andere Ablagerungen im Grund-, Quell- und Brunnenwasser oder Verschmutzungen in den Wasserrohren zum Gebäude zu reduzieren.

Am häufigsten findet man am POE heute mechanische oder inzwischen auch oft automatische Rückspülanlagen. Mit Hilfe des Filters können entgegen der Fließrichtung aufgefangene Partikel (größer 90µm) alle 2-3 Monate ins Abwasser/Auffangbehälter zurückgespült werden. Ältere Filtersysteme enthalten jedoch häufig noch Filterkartuschen mit einem Filtervlies aus Spinnvlies, Meltblown oder Nadelfilz. Hier muss der Filter regelmäßig gewechselt werden. Dies bedeutet Mehraufwand und –kosten. Inzwischen haben sich auch in Wohneinheiten und nicht nur in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Großküchen Umkehrosmose-Filter durchgesetzt. Diese können an der Wassereinlassstelle ins Gebäude, aber auch als POE-Filter in der Küche eingesetzt werden, wenn keimfreies, Reinstwasser gewünscht oder notwendig ist. Wasser wird hier durch perforierte, semipermeable und ultrafeine Membrane gefiltert. Wassermoleküle können die Membran passieren, während andere Stoffe (z. B. Salze, Kalk, Nitrate) die Membran nicht durchdringen können. Neben einer Membran werden auch mehrere Vorfilter eingebaut, die ebenfalls regelmäßig gewechselt werden. Durch die Umkehrosmose entsteht biophysikalisch totes Wasser (Reinstwasser). Die Anlagen sind sehr wartungs- und pflegeintensiv. Für POE-Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden bei Bedarf auch Ultrafiltrationstechnologien (UF) mit Biofilterung zur Kalk- und Schadstoffreduzierung zum Beispiel als Hauswasserfilter für Einfamilienhäuser verwendet. Sie bestehen aus einer ultrafeinen Membran mit sehr feinen Poren (kleiner 0,1µm). Dort wird Wasser mit max. 5 Bar durchgedrückt.

Der Auswahl eines geeigneten POE-Filtersystems oder -anlage obliegt meist dem Gebäudeeigentümer und im Fall von öffentlichen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, der technischen Abteilung oder Haustechnik in Abstimmung mit dem Klinikmanagement.

Der Markt für POE-Filter ist hart umkämpft und wird meist von einigen großen Herstellern bedient. Es bedarf daher eines guten Geschäftsmodells mit einer gezielten Auswahl an Filtersystemen und einer sorgfältig ausgewählten Zielgruppe.

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