Ist der Plug-In-Hybrid am Ende?
10.11.2022Die Durchdringungskurve der Elektromobilität bei Pkw erreicht langsam die maximale Wachstumsrate. Avantgardisten fahren schon lange elektrisch. Nahezu alle Autohersteller bieten geeignete Fahrzeuge in den anteilsstarken Modellkategorien SUV, Limousine, Kompaktfahrzeug an und bieten endlich Auswahl in diesem Markt.
Anders ist es bei den Plug-in-Hybriden. Sie waren als universale Speerspitze der Elektrifizierung angetreten, um von allem das Beste zu repräsentieren: höhere Leistung als reine Verbrenner, große Reichweite mit Vollgas, rein elektrisches Fahren sobald es in die Stadt geht oder beim Pendeln und, v.a. wichtig in Deutschland, die Halbierung der Steuer für Dienstwagen mit Kaufbonus. Die Übergangstechnologie der Fahrzeughersteller ist nun tendenziell entbehrlich: Waren nach LMC in Westeuropa 2020 noch 27% aller elektrifizierten Fahrzeuge Plug-in-Hybride, werden es 2024 nur noch 14% sein. Die reinen Elektrofahrzeuge sind verfügbar. Sie werben mit Reichweiten von vierhundert bis über tausend Kilometer. Jetzt erscheint der Benzinbetrieb nicht mehr zeitgemäß.Die gewonnene Erfahrung an den Ladestationen macht die Benzin-Rückfallebene verzichtbar. Auch die Respektpunkte der Nachbarschaft für „nachhaltiges Fahren“ sind beim reinen Stromer höher.Die Argumente der Hybrid-Lobby, es gäbe nicht genügend Ladestationen auf dem Land und die Reichweite beim zügigen Fahren sei „überschaubar“, verlieren angesichts sinkender Durchschnittsgeschwindigkeiten an Gewicht.Tatsächlich sind inzwischen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor außerhalb des Motorsportsegments old-economy per Definition. Und so ist absehbar, dass in wenigen Jahren Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor Exotenstatus erhalten. Möglicherweise kann die Nutzung von e-fuels das Image von Verbrennern stützen. Es scheint aber, der Niedergang des Verbrennungsmotors ist nicht mehr aufzuhalten. Eine Tür für Plug-in-Hybride mit e-fuels könnte sich dann öffnen, wenn sich die Technikbewertung wieder verändert. Das kann passieren, wenn beispielsweise die Rohstoffpreisentwicklung Fahrzeuge mit großen Batterien unwirtschaftlich macht. Weitere Aspekte mit Einfluss auf die Technologieakzeptanz wären Arbeitsmethoden, die als ethisch fragwürdig bewertet werden oder fehlende Fortschritte beim notwendigen Batterierecycling.Sind Sie an weiteren Informationen interessiert? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung:Holger Richter, Telefonnummer +49 6201 9915 60,
Holger.Richter@SchlegelundPartner.de © Schlegel und Partner 2022
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