SÜDOSTASIEN: Wieviel China ist in Südostasien?
11.05.2015Südostasien ist nach China und Indien die nächstgrößte Region mit einem starken wirtschaftlichen Wachstum. Für Firmen, die über die üblichen Zielmärkte China und Indien hinausdenken wollen, bietet diese Region exzellente Geschäftsmöglichkeiten. In China gesammelte Geschäfts- und Spracherfahrungen sind aber auch für Firmen, die in Südostasien Fuß fassen wollen, von großem Nutzen. 28 Millionen Menschen chinesischer Abstammung arbeiten und leben in Südostasien, oft in wirtschaftlichen Schlüsselpositionen.
Obwohl die Region im Ganzen aus elf Ländern besteht, haben Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam die vielver-sprechendsten Wachstumsraten und machen über 95 % der südostasiatischen Wirtschaft aus. Mit einer Gesamtbevölkerung von 600 Millionen Menschen ist Südostasien (SEA) die drittgrößte Wirtschaft in Asien und die siebtgrößte der Welt. Es ist auch die nach China am schnellsten wachsende Region. Im Vergleich mit den anderen großen asiatischen Wirtschaftsräumen – China und Indien – ist SEA von einer komplexeren und diversifizierteren Marktstruktur geprägt. Es setzt sich aus vielen verschiedenen Nationalitäten, kulturelle Hintergründen, Geschäftsgebaren, Sprachen, politischen Strukturen, Geschichten, Topographien und Religionen zusammen. Dennoch haben die SEA-Länder eines gemeinsam: ihren Anteil an chinesisch-stämmigen Einwohnern. In SEA leben insgesamt 28 Millionen Menschen chinesischer Abstammung. Diese machen zwar nur 5 % der Gesamt-bevölkerung aus, haben aber einen starken Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region. Die chinesisch stämmige Minderheit stellt einen großen Teil der Facharbeiter in SEA und ist überproportional in der gut ausgebildeten „white collar“-Belegschaft vertreten. Ein Großteil der Handels- und Industrietätigkeit in SEA geht durch die Hände dieser Ethnie und ihr wirtschaftlicher Einfluss ist bedeutend höher als ihr Anteil an der Bevölkerung. Chinesen bezahlen prozentual die meisten Steuern in SEA. 19 der reichsten 20 Personen in SEA sind chinesischer Abstammung. Chinesische Immigranten in SEA halten auch in zweiter und dritter Generation noch sehr stark an ihrer Herkunft und Kultur fest. Die meisten sind zwei- oder sogar dreisprachig, sprechen also die Landessprache, den chinesischen Dialekt ihrer Vorfahren und die Amtssprache Chinas - Mandarin. Viele haben auch ihre chinesischen Namen beibehalten und sind nur Ehen mit anderen chinesischen Einwandererfamilien eingegangen.Thailand stellt einen Sonderfall dar. Mit neun Millionen Bewohnern chinesischer Herkunft lebt dort die größte chinesische Gemeinschaft in SEA. Die Regierung in Thailand hat daher immer schon eine stärkere Anpassung der Immigranten an nationale Gegebenheiten gefordert, indem zum Beispiel eine Voraussetzung für den Erhalt gültiger Ausweisdokumente und Genehmigungen ein thailändischer Familienname ist. In Thailand gibt es auch eine größere Anzahl von Mischehen zwischen Thai und Chinesen als in anderen Ländern der Region.Die schon über Generationen entstandenen eng geknüpften und gut funktionierenden Netzwerke zwischen Auslandschinesen in SEA und den Nationalchinesen aus der Volksrepublik China haben unter anderem dazu beigetragen, dass China in den letzten drei Jahrzehnten zu einer wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte wurde. China verdankt einen großen Teil seines Wirtschaftswachstums den Auslandschinesen vor allem aus Indonesien, Malaysia, Thailand und Singapur, die ersten Länder, die China bei seiner wirtschaftlichen Öffnung in den frühen 80ern mit Investitionen unterstützten. Seither haben sich die Direktinvestitionen aus SEA nach China stetig erhöht; oft von großen Firmen angetrieben, die im Besitz und unter Führung chinesisch stämmiger Unternehmer in SEA sind. In den vergangenen Jahren hat China im Gegenzug bewusste Anstrengungen unternommen, SEA, insbesondere die zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten (Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) stärker in seine politische und wirtschaftliche Einflusssphäre einzubinden. So ist ASEAN Chinas drittgrößter Handelspartner, nach den Vereinigten Staaten und Europa. ASEAN wurde 1967 in SEA als politische und wirtschaftliche Organisation gegründet mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum und die soziale Entwicklung der Mitgliedsstaaten zu beschleunigen und die regionale Stabilität zu sichern. Wegen des starken wirtschaftlichen Einflusspotentials durch chinesisch stämmige Immigranten in SEA hat China hier einen eindeutigen Vorteil gegenüber den Vereinigten Staaten, Japan und Europa, was die strategische Partnerschaften mit ASEAN-Länder betrifft.Beim Aufbau und der Unterhaltung von Geschäftsbeziehungen in der SEA-Region sind der Einfluss Chinas und der potentiell hohe Anteil chinesisch stämmiger Manager und Fachkräfte ein wesentlicher Faktor. Dies stellt aber auch eine hervorragende Chance für Firmen mit Erfahrungen im chinesischen Markt, mit chinesischen Tochtergesellschaften oder chinesischen Angestellten dar. Sind diese nicht vorhanden, können sich Unternehmen auch an Beratungsunternehmen wie Schlegel und Partner wenden. Wir verfügen über ein breites Know-how in China und über große Erfahrungen mit chinesischen Geschäftsgebaren, Kultur und Sprache. Dieses kombiniert mit ebenfalls jahrelangen Erfahrungen im Bereich Marktexploration und Beratung in SEA selbst, macht uns zu einem guten Partner für Ihre Geschäftsentwicklung in SEA.Jedes Jahr führt Schlegel und Partner eine Vielzahl von asienbezogenen Projekte in Schlüsselindustrien wie Chemie, Auto, Hoch- und Tiefbau, und Maschinenbau durch. 95 % unserer Asien-Projekte beinhalten China, und etwa 30 % haben auch einen SEA-Fokus. Schlegel und Partner kann auf 20 Jahre Erfahrung in China zurückgreifen, die wir durch Marktexploration, Untersuchungen zu wirtschaftlichen Auswirkungen von Gesetzen, Identifizieren neuer Märkte und vorhandenem Marktpotential, Trends und bestehenden Kundenerwartungen und -bedürfnissen erlangt haben.In all unseren Projekten in SEA sind wir in der Lage, unser Hintergrundwissen und die Erfahrung mit und in China als Türöffner zu vielen wichtigen Industriezweigen zu nutzen und in einen Vorteil für unsere Kunden umzuwandeln. Dies, verbunden mit einem ausgedehnten Netzwerk an Kontakten in SEA, das sich über unterschiedliche Industriezweige, Verbände und Regierungsorgane erstreckt, versorgt unsere Kunden neben unserer Asienerfahrung und unserem Beratungs-Know-how mit wertvollen Informationen, Ideen und Konzepten. Wir beantworten, wie eine erfolgreiche Marktdurchdringung der SEA-Märkte erreicht werden kann.
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