Der Fahrer im 21. Jahrhundert Anforderungen, Anwendungen, Aspekte für Mensch-Maschine-Systeme
03.06.2003VDI Tagung Braunschweig, 2. und 3. Juni 2003Die fortschreitende technische Entwicklung bietet zunehmende Möglichkeiten für Assistenzsysteme im Fahrzeug. Die angespannte konjunkturelle Situation auf der einen Seite, die Erwartungen der Fahrzeugnutzer auf der anderen Seite setzen die Grenze für die Markteinführung solcher Systeme. Der Beitrag im Rahmen der VDI Fachtagung durch die Schlegel und Partner GmbH hat die Nutzererwartungen, die anhand einer repräsentativen Umfrage validiert wurden, wider gespiegelt.
Wesentliche Fragestellungen der Untersuchung waren:
Welche Assistenzsysteme wünschen die Benutzer?
Welche Funktionen möchte der Fahrer permanent kontrollieren?
Welche Ereignisse sollen vom Fahrzeug überwacht werden?
Und in welcher Form soll die Signalisierung dieser Ereignisse erfolgen?Hinsichtlich der vom Fahrzeug zu übernehmenden Aufgaben war zu unterscheiden, inwieweit die Probanden die entsprechende Funktion vom Fahrzeug ausführen lassen möchten oder diese Funktion selbst ausführen wollen.
Die Fahrzeug-Funktionen, die hinsichtlich der Ausführung und Kontrolle durch die Probanden zugeordnet werden sollten, umfassten sowohl eine Reihe von bereits bekannten Funktionen wie Anti-Blockier-System oder Geschwindigkeitsregelanlage, als auch in Markteinführung oder noch in Entwicklung befindliche Funktionen wie Spurassistent, Abstandstempomat oder Einparkassistent. Abgedeckt wurden primäre und sekundäre Fahrvorgänge sowie Klima- und Infotainmentfuntktionen.Bei der Informationsvermittlung durch das Fahrzeug an den Fahrer, konnten die Probanden zwischen optischen, akustischen und haptischen Signalen sowie keiner Anzeige auswählen. Die hinsichtlich der Art der Signalisierung ausgewählten Informationen decken exemplarisch überwiegend sicherheitsrelevante Funktionen ab.Die Ergebnisse der Untersuchung wurden beispielhaft mit serienmäßigen Fahrzeugkonzepten verglichen (VW Polo PQ24 und BMW 5er E60). Vor dem Hintergrund, dass für die Untersuchung bewusst Fahrzeugfunktionen ausgewählt wurden, die z. Z. noch nicht für den Serieneinsatz zur Verfügung stehen, erklärt sich das Ergebnis, dass keines der Fahrzeuge in der Serienausstattung die Vorstellungen der Probanden erfüllt. Bemerkenswert ist jedoch, dass einzelne Funktionen, die nur in Kombination mit teurer Sonderausstattung angeboten werden, von vielen Probanden als Wunschausstattung genannt werden. Als Beispiel sei die automatische Leuchtweitenregulierung genannt. Deutlich wurde, dass die befragten Personen wesentlich mehr permanente Information wünschten, als dies z.Z. technisch erforderlich ist (z.B. Kühlwassertemperatur).Des Weiteren lässt sich feststellen, dass nicht nur Assistenzfunktionen, die bereits eine Marktdurchdringung erfahren haben, eine hohe Akzeptanz besitzen. Abstandstempomat und Parkassistent erzielen beispielsweise eine höhere Akzeptanz als der Bremsassistent. Auch die haptische Signalisierung von Gefahren-Informationen besitzt noch eine geringe Akzeptanz.Ausblick
Die ermittelten Ergebnisse geben keinen Anlass zur Vermutung, dass eine weitere Standardisierung der Assistenzfunktionen sowie der Signalisierung von Informationen im Fahrzeug bei hoher Nutzerakzeptanz möglich ist. Stattdessen ist mit einer Individualisierung des Assistenz- und Anzeigeprofils der Fahrzeuge zu rechnen. Vor dem Hintergrund der Vielzahl von mechanischen Varianten, die gegenwärtig die unterschiedlichen Nutzerwünsche abbilden, gewinnen Überlegungen zur Software-gesteuerten Individualisierung der Informationssignalisierung an Gewicht. Auch für die Umsetzung von Assistenzsystemen, die an der Fahrzeugwertschöpfung einen deutlich höheren Anteil besitzen, gewinnt der Gedanke der Differenzierung durch Software an Bedeutung. Schließlich gibt die nicht unerhebliche Anzahl von unzweckmäßigen Präferenzen Raum für Überlegungen, wie die Funktion von Assistenzsystemen auf der einen Seite und die vorhandenen Kontrollfunktionen des Fahrzeugs auf der anderen Seite den Nutzern so vermittelt werden können, dass das Bewußtsein für das Sicherheitspotenzial des Fahrzeugs und damit für eine zunehmende Entlastung für den Nutzer wächst.Die Gestaltung der kaufentscheidenden Kriterien im Sinne einer Steigerung der Akzeptanz von Assistenzsystemen stellt damit eine wesentliche Marketingaufgabe dar. Damit ist nicht mehr die Ergonomie sondern die Nutzerakzeptanz die Kernaufgabe von Mensch-Maschine-Schnittstellen. Folgestudien unter Einbeziehung des Konsumentennutzens in Form von Conjoint-Analysen kommt damit eine wachsende Bedeutung zu.
Welche Assistenzsysteme wünschen die Benutzer?
Welche Funktionen möchte der Fahrer permanent kontrollieren?
Welche Ereignisse sollen vom Fahrzeug überwacht werden?
Und in welcher Form soll die Signalisierung dieser Ereignisse erfolgen?Hinsichtlich der vom Fahrzeug zu übernehmenden Aufgaben war zu unterscheiden, inwieweit die Probanden die entsprechende Funktion vom Fahrzeug ausführen lassen möchten oder diese Funktion selbst ausführen wollen.
Die Fahrzeug-Funktionen, die hinsichtlich der Ausführung und Kontrolle durch die Probanden zugeordnet werden sollten, umfassten sowohl eine Reihe von bereits bekannten Funktionen wie Anti-Blockier-System oder Geschwindigkeitsregelanlage, als auch in Markteinführung oder noch in Entwicklung befindliche Funktionen wie Spurassistent, Abstandstempomat oder Einparkassistent. Abgedeckt wurden primäre und sekundäre Fahrvorgänge sowie Klima- und Infotainmentfuntktionen.Bei der Informationsvermittlung durch das Fahrzeug an den Fahrer, konnten die Probanden zwischen optischen, akustischen und haptischen Signalen sowie keiner Anzeige auswählen. Die hinsichtlich der Art der Signalisierung ausgewählten Informationen decken exemplarisch überwiegend sicherheitsrelevante Funktionen ab.Die Ergebnisse der Untersuchung wurden beispielhaft mit serienmäßigen Fahrzeugkonzepten verglichen (VW Polo PQ24 und BMW 5er E60). Vor dem Hintergrund, dass für die Untersuchung bewusst Fahrzeugfunktionen ausgewählt wurden, die z. Z. noch nicht für den Serieneinsatz zur Verfügung stehen, erklärt sich das Ergebnis, dass keines der Fahrzeuge in der Serienausstattung die Vorstellungen der Probanden erfüllt. Bemerkenswert ist jedoch, dass einzelne Funktionen, die nur in Kombination mit teurer Sonderausstattung angeboten werden, von vielen Probanden als Wunschausstattung genannt werden. Als Beispiel sei die automatische Leuchtweitenregulierung genannt. Deutlich wurde, dass die befragten Personen wesentlich mehr permanente Information wünschten, als dies z.Z. technisch erforderlich ist (z.B. Kühlwassertemperatur).Des Weiteren lässt sich feststellen, dass nicht nur Assistenzfunktionen, die bereits eine Marktdurchdringung erfahren haben, eine hohe Akzeptanz besitzen. Abstandstempomat und Parkassistent erzielen beispielsweise eine höhere Akzeptanz als der Bremsassistent. Auch die haptische Signalisierung von Gefahren-Informationen besitzt noch eine geringe Akzeptanz.Ausblick
Die ermittelten Ergebnisse geben keinen Anlass zur Vermutung, dass eine weitere Standardisierung der Assistenzfunktionen sowie der Signalisierung von Informationen im Fahrzeug bei hoher Nutzerakzeptanz möglich ist. Stattdessen ist mit einer Individualisierung des Assistenz- und Anzeigeprofils der Fahrzeuge zu rechnen. Vor dem Hintergrund der Vielzahl von mechanischen Varianten, die gegenwärtig die unterschiedlichen Nutzerwünsche abbilden, gewinnen Überlegungen zur Software-gesteuerten Individualisierung der Informationssignalisierung an Gewicht. Auch für die Umsetzung von Assistenzsystemen, die an der Fahrzeugwertschöpfung einen deutlich höheren Anteil besitzen, gewinnt der Gedanke der Differenzierung durch Software an Bedeutung. Schließlich gibt die nicht unerhebliche Anzahl von unzweckmäßigen Präferenzen Raum für Überlegungen, wie die Funktion von Assistenzsystemen auf der einen Seite und die vorhandenen Kontrollfunktionen des Fahrzeugs auf der anderen Seite den Nutzern so vermittelt werden können, dass das Bewußtsein für das Sicherheitspotenzial des Fahrzeugs und damit für eine zunehmende Entlastung für den Nutzer wächst.Die Gestaltung der kaufentscheidenden Kriterien im Sinne einer Steigerung der Akzeptanz von Assistenzsystemen stellt damit eine wesentliche Marketingaufgabe dar. Damit ist nicht mehr die Ergonomie sondern die Nutzerakzeptanz die Kernaufgabe von Mensch-Maschine-Schnittstellen. Folgestudien unter Einbeziehung des Konsumentennutzens in Form von Conjoint-Analysen kommt damit eine wachsende Bedeutung zu.