Better be prepared for the unexpected: Umfeldanalyse und Wildcard-Szenarien zur Ergänzung des unternehmerischen Risikomanagements und der strategischen Planung

Erinnern Sie sich noch an das Jahr 2011? Trotz der Eurokrise zog die Konjunktur vor allem in Deutschland wieder deutlich an. Die gute wirtschaftliche Entwicklung hatte auch die Zahl der Erwerbstätigen in vielen Ländern auf ein Rekordhoch getrieben. Die Volksrepublik China vermeldete einen Rückgang des Wirtschaftswachstums auf „nur“ noch 9,2 %. 2011 war auch ein starkes Autojahr. Die deutsche Automobilindustrie hatte neue Rekordstände bei Exportproduktion und Umsatz erreicht. Optimismus in Wirtschaft und Gesellschaft machte sich breit, mit dem Ausblick auf ein goldenes Jahrzehnt.

Trotz dieser positiven Nachrichten waren die Strategieabteilungen von Unternehmen unterschwellig noch geprägt von den Erfahrungen der Finanzkrise ein paar Jahre zuvor, die im September 2008 mit einem Knall - der Insolvenz des US-amerikanischen Bankhauses Lehman Brothers - eingeleitet wurde.
Wir setzten uns damals mit einigen unserer Kunden zusammen und diskutierten, ob die jeweiligen Unternehmen zukünftig auf unerwartete und unwahrscheinliche Ereignisse mit massiven Auswirkungen, sogenannten Wildcards, ausreichend vorbereitet seien.

Um diese Frage zu beantworten und um Strategien und Maßnahmenpläne für den Umgang mit solchen Ereignissen zu entwickeln, wählten wir als Beispiele für solche Wildcards, diese aus damaliger Sicht vollkommen übertrieben wirkenden Ereignisse, aus:

• In Asien mündet der Ausbruch einer neuen Viruserkrankung mit sehr hoher Letalität in eine Pandemie, wobei die Entwicklung eines geeigneten Impfstoffes mehr als zwei Jahre benötigt.
• Die Volksrepublik China schmiedet Allianzen mit neuen Partnern, was letztendlich in einen Handelskrieg zwischen China, den USA und Europa mündet.
• Eine Eruption der Phlegräischen Felder nahe des Vesuv in Italien löst einen Tsunami im Mittelmeer aus, zudem sorgen gewaltige Ascheimmissionen für ein drastisches, mehrjähriges globales Absinken der Temperaturen.

In sogenannten Risiko-Workshops analysierten wir die kurzen mittelfristigen Auswirkungen dieser Ereignisse auf verschiedene Geschäftsbereiche unserer Kunden und entwickelten Notfallpläne, wie das Unternehmen angemessen auf die Auswirkungen reagieren kann.
Was vor mehr als zehn Jahren noch sehr abwegig erschien, sollte Jahre später die Welt maßgeblich prägen. Wer sich allerdings vorher schon mit diesen oder ähnlichen Szenarien auseinandersetzte, konnte schneller und überlegter agieren und das jeweilige Unternehmen souverän durch die Krise führen.

Aus diesem Grund halten wir Umfeldanalysen - auf der Basis langfristiger Megatrends - erweitert um Wildcard-Szenarien als ein wesentliches Element des unternehmerischen Risikomanagements und einer strategischen, langfristigen Planung.
Da jedes Unternehmen von Entwicklungen des Umfeldes unterschiedlich beeinflusst wird, propagieren wir einen austauschorientierten Ansatz, bei dem wir zusammen mit Verantwortlichen der strategischen Planung genau jene Felder auswählen, die potenziell den höchsten Einfluss auf das zukünftige Geschäft haben können.

Dazu haben wir ein fünfstufiges Konzept entwickelt:

• (1) Zu Beginn eines Projektes bestimmen wir mit unseren Kunden jene Umweltaspekte, die einen potenziell großen Einfluss auf die Unternehmensstrategie haben können und die im Rahmen des Projektes untersucht werden sollen. Das können zum Beispiel technische Megatrends sein, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen und geopolitische Ereignisse. Außerdem bestimmen wir, welche Auswirkungen im Unternehmen betrachtet werden sollen: geht es um die Unternehmensstrategie im Ganzen oder um Marktstrategien für zum Beispiel einzelne Länder?
• (2) Im zweiten Schritt beschreiben wir die jeweiligen Umfeldbedingungen mit potenziell großen Auswirkungen auf ein Unternehmen. Die verwendete Methode hängt dabei davon ab, welche Bedeutung unerwartete Ereignisse haben. Während einige gesellschaftliche Entwicklungen, wie zum Beispiel Demographie, recht gut vorhersehbar sind, sind geopolitische Entwicklungen durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt. Für diese Art von Umfeldbedingungen schlagen wir die Entwicklung adäquater Szenarien vor, die wir dann in einer Wahrscheinlichkeits-Auswirkungs-Matrix bewerten. Für die weitere Arbeit sind vor allem Ereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit und großen Auswirkungen (sogenannter Brewing Storm) und Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit aber ebenso großen Auswirkungen (Wildcards) relevant.
• (3) Die Auswirkungen der wichtigsten Brewing Storms und Wildcards werden im dritten Schritt zusammen mit unseren Kunden - vorzugsweise in Workshops - untersucht. Dabei greifen wir auf ein umfangreiches Tool-Set zurück, um diese Auswirkungen effizient zu analysieren und plastisch darzustellen.
• (4) Im vierten Schritt wird eruiert, ob und gegebenenfalls wann Maßnahmen in Bezug auf die zuvor identifizierten Felder notwendig sind. Die Methoden und das Kommunikationssetting hängen dabei hauptsächlich von den im Fokus stehenden unternehmerischen Einheiten ab. In der Regel können diese Aspekte in einem Workshop am effektivsten bearbeitet werden. Beispielsweise leiten wir gemeinsam kurzfristige Reaktionen und langfristige, strategische Optionen für Maßnahmen ab. Außerdem werden wichtige Engpässe in den Unternehmen identifiziert, die einer effektiven Reaktion oder einer langfristig sinnvollen Strategieausrichtung im Wege stehen könnten. Auch die Frage der Zuständigkeiten kann Inhalt der Phase 4 sein.
• (5) Im letzten Schritt werden Aktionspläne zusammen mit unseren Kunden erarbeitet. Schlegel und Partner bringt dabei bewährte Checklisten und in der Praxis erprobte Zeitpläne ein, die an die jeweiligen Themengebiete und Unternehmensstrukturen angepasst werden können.

Auf Grundlage dieser fünf Schritte sind unsere Kunden nicht nur bestens auf wahrscheinliche und unwahrscheinliche zukünftige Entwicklungen und Ereignisse vorbereitet, sondern die an der strategischen Planung Beteiligten können auch als Team ein gemeinsames Verständnis für die Veränderungen des Unternehmensumfeldes entwickeln.

Wenn Sie Ihr Unternehmen angemessen auf die Zukunft vorbereiten möchten, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf ein Gespräch.

Sind Sie an weiteren Informationen interessiert?

Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Dierk Plümer
Telefonnummer +49 6201 9915 44,
Dierk.Pluemer@SchlegelundPartner.de

Dr. Helmut Weldle
Telefonnummer +49 6201 9915 52,
Helmut.Weldle@SchlegelundPartner.de

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